Durchlaufschutz an Schulen: Kleine Maßnahme mit großer Wirkung. Auch in Bezug auf Barrierefreiheit.

Dejan Pavlovic

In modernen Schulgebäuden sind große Glasflächen ein beliebtes Gestaltungselement. Sie sorgen für eine offene, helle Atmosphäre und tragen zu einem ansprechenden Lernumfeld bei. Doch diese Transparenz birgt auch Risiken: Ohne klare Markierungen kann es leicht zu Unfällen kommen, wenn Personen die Glasflächen übersehen. Der Durchlaufschutz – die Kennzeichnung von Glasflächen – ist daher eine unerlässliche Maßnahme zur Verhinderung von Unfällen und zur Förderung der Barrierefreiheit, insbesondere für Menschen mit Sehbehinderung.

Was ist ein Durchlaufschutz?

Der Begriff „Durchlaufschutz“ bezieht sich auf sichtbare Markierungen auf Glasflächen, die verhindern, dass Personen unbeabsichtigt dagegen laufen. Diese Markierungen können durch Aufkleber, Folien oder andere visuelle Elemente erfolgen. Neben der Unfallprävention spielt der Durchlaufschutz eine entscheidende Rolle für die Barrierefreiheit, indem er Menschen mit Sehbehinderung die Orientierung erleichtert.

Warum ist Durchlaufschutz an Schulen wichtig?

  1. Vermeidung von Unfällen: Klare Glasflächen können leicht übersehen werden, was zu schmerzhaften Kollisionen führen kann. Dies betrifft besonders Kinder, die oft in Eile sind oder durch das Schulgeschehen abgelenkt werden.
  2. Barrierefreiheit für Sehbehinderte: Für Menschen mit Sehbehinderungen sind Glasflächen ohne Markierungen besonders gefährlich. Durch gut sichtbare Markierungen wird ihnen eine bessere Orientierung ermöglicht und das Risiko von Unfällen minimiert. Dies fördert die Inklusion und sorgt dafür, dass die Schule für alle Schüler zugänglich und sicher ist.
  3. Einhaltung gesetzlicher Vorgaben: In vielen Ländern gibt es baurechtliche Anforderungen, die eine Kennzeichnung von Glasflächen vorschreiben, um die Sicherheit und Barrierefreiheit zu gewährleisten. Schulen müssen diese Standards einhalten, um ihrer Verantwortung gerecht zu werden.
  4. Sicheres und inklusives Lernumfeld: Ein durchdachtes Sicherheitskonzept, das den Durchlaufschutz einschließt, trägt wesentlich dazu bei, dass sich alle Schüler und Lehrer sicher und wohl fühlen. Es schafft ein Umfeld, in dem sich alle gleichermaßen auf das Lernen konzentrieren können.
Sinnvolle Kombinierung von Sicherheit und Barrierefreiheit.

Gestaltungsmöglichkeiten für Durchlaufschutz

  • Kontrastreiche Markierungen: Für Menschen mit Sehbehinderungen sind Markierungen besonders hilfreich, wenn sie einen hohen Kontrast zum Hintergrund aufweisen. Schwarz-weiße Muster oder leuchtende Farben sind ideal, um die Sichtbarkeit zu maximieren.
  • Taktile Elemente: Neben visuellen Markierungen können auch tastbare Elemente wie erhabene Muster oder spezielle Oberflächenstrukturen eingesetzt werden, um die Orientierung für Menschen mit Sehbehinderung weiter zu verbessern.
  • Kreative Designs: Die Markierungen können nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend gestaltet werden. Motive, die zur Schulidentität passen, wie Logos oder Symbole, können integriert werden.
  • Integration von Lerninhalten: Markierungen können auch didaktisch genutzt werden, indem sie Zahlen, Buchstaben oder inspirierende Zitate enthalten, die gleichzeitig als Lernhilfe dienen.
Ein unverzichtbarer Beitrag zur Sicherheit?

Umsetzungstipps

  1. Richtige Positionierung: Die Markierungen sollten sowohl auf Augenhöhe von Erwachsenen als auch von Kindern angebracht werden, um für alle sichtbar zu sein. Zudem ist es wichtig, dass sie sich entlang der gesamten Glasfläche erstrecken, um einen vollständigen Schutz zu gewährleisten.
  2. Nutzung hochwertiger Materialien: Um den alltäglichen Belastungen im Schulbetrieb standzuhalten, sollten langlebige und pflegeleichte Materialien verwendet werden.
  3. Regelmäßige Überprüfung: Die Wirksamkeit der Markierungen sollte regelmäßig kontrolliert werden. Beschädigte oder abgenutzte Markierungen müssen umgehend erneuert werden.
  4. Einbeziehung der Schulgemeinschaft: Bei der Gestaltung der Markierungen können Schüler und Lehrer einbezogen werden, um Designs zu entwickeln, die funktional sind und gleichzeitig das Gemeinschaftsgefühl stärken.
Sicherheit und Barrierefreiheit Hand in Hand

Fazit

Der Durchlaufschutz an Schulen ist mehr als nur eine Sicherheitsmaßnahme – er ist ein wichtiger Beitrag zur Barrierefreiheit und zur Schaffung eines inklusiven Lernumfelds. Durch gut sichtbare und kontrastreiche Markierungen können Unfälle vermieden und die Orientierung für Menschen mit Sehbehinderung verbessert werden. Damit leistet der Durchlaufschutz einen wesentlichen Beitrag dazu, dass Schulen Orte sind, an denen sich alle sicher und willkommen fühlen. Ein durchdachter und gut umgesetzter Durchlaufschutz zeigt, dass eine Schule Verantwortung übernimmt – für die Sicherheit und das Wohlbefinden jedes Einzelnen.

Und das Farbleitsystem als das Sahnehäubchen

Das Farbleitsystem

Natürlich sollte eine Schule, die auch für die Sicherheit der Schüler und Lehrkräfte Verantwortung trägt, auch den Einsatz des Farbleitsystems in Erwägung ziehen. Diese Sicherheitskomponente für das Krisenmanagement ist ein wichtiger Baustein, der auf keinen Fall fehlen sollte. Durch die optimierte Orientierung an der Schule, können die Rettungskräfte und auch die Polizeibeamten gezielter und schneller zu einem Notfall gelangen und Leben retten. Nach über 15 Jahren Erfahrung mit über 400 Schulen, können wir garantieren, dass dieses System sich sowohl im Alltag als auch in Krisensituationen bewährt hat.

About Dejan Pavlovic Designer, Media Consultant, Business Angel
Seit 1994 entwickele ich als Designer für Unternehmen nach dem Prinzip der “10 Heuristiken” Userinterfaces und Webseiten. Durch Zufall bin ich durch die Krisenfälle in Deutschland seit 2009 mit dem Thematik der Leitsysteme und Orientierung in Berührung gekommen. Entwickelt wurde dadurch das Farbleitsystem (FLS). Mittlerweile wird es bundesweit an Schulen und öffentlichen Gebäuden von uns realisiert. Gerne tausche ich mich mit Planern, Betroffenen, Kritikern oder Befürwortern aus und erkläre, was ich mir während der Entwicklung gedacht habe. Leider gibt es einige Menschen, die gerne ohne mein Wissen über die Vor- und Nachteile eines einheitlichen Systems urteilen und einen Dialog mit mir meiden, was ich sehr schade finde. Auch kann es sein, dass ich mit manchen Thesen am Ende nicht immer richtig lag oder auch manches aus meinem Blickwinkel anders interpretiere. Das ist menschlich und im Schaffensprozess natürlich. Daher freue ich mich über Gegendarstellungen und andere Erfahrungen. Ich lasse mich gerne überzeugen und ergänze dann das Gesamtbild.
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