Wie verhält man sich beim AMOK-Fall an Schulen und wofür ist das Farbleitsystem gedacht
Die Stadtschule Lübbecke wurde erneut bedroht (Stand 29.09.2024). Das Phänomen ist nicht nur auf Ostwestfalen-Lippe begrenzt. Immer häufiger gibt es Ankündigungen von Gewalttaten an Schulen. Wie man im Ernstfall reagieren sollte.
Ein Amoklauf an einer Schule ist ein Szenario, das man sich kaum vorstellen möchte. Es ist jedoch wichtig, dass sowohl Schüler als auch Lehrer und Eltern darauf vorbereitet sind, um im Ernstfall richtig reagieren zu können. Eine gut durchdachte und umsichtige Vorgehensweise kann Leben retten und das Risiko minimieren. Dabei spielt das Farbleitsystem eine entscheidende Rolle, um allen Beteiligten – insbesondere den Einsatzkräften – eine bessere Orientierung zu ermöglichen.
Das Farbleitsystem funktioniert so, dass die verschiedenen Gebäudeteile der Schule nach festen Farben markiert sind. Diese Farben sind nicht willkürlich gewählt, sondern basieren auf der sogenannten Farbblume und beginnen am Haupteingang. So ist beispielsweise der rechte Gebäudeteil vom Haupteingang aus rot markiert, während der linke Gebäudeteil gelb ist. Bereits bevor man das Gebäude betritt, kann man anhand der Farbcodierung erkennen, welche Farben für die verschiedenen Bereiche gelten. Das sorgt dafür, dass man sich schneller zurechtfindet und auch unter Stress weiß, in welchem Gebäudeteil man sich gerade befindet.
Einsatzkräfte finden sich schneller zurecht.
Zusätzlich zu den farblich markierten Gebäudeteilen gibt es an jeder Tür spezielle Türmarker, die sowohl außen als auch innen angebracht sind. Diese Marker zeigen nicht nur die Farbe des Gebäudeteils an, sondern auch die jeweilige Raumnummer. So wissen die Schüler und Lehrer genau, wo sie sich befinden, und können diese Informationen im Notfall klar und präzise an die Einsatzkräfte weitergeben. Auch Treppenhäuser und Eingänge sind eindeutig gekennzeichnet und nummeriert, sodass es keine Verwirrung darüber geben kann, wo man sich im Gebäude befindet.
Schüler sollten sich bewusst machen, dass das Farbleitsystem nicht nur zur Orientierung dient, sondern im Ernstfall eine lebensrettende Funktion hat. Wenn sie sich bei einem Amoklauf in einem geschützten Raum aufhalten, sollten sie die genaue Farbangabe und Raumnummer durch den Türmarker kennen. Diese Informationen ermöglichen es den Einsatzkräften, gezielt zu handeln und den sicheren Raum zu finden.
Lehrer sind dafür verantwortlich, ihre Schüler mit dem Farbleitsystem vertraut zu machen und sicherzustellen, dass alle wissen, wie sie im Ernstfall korrekt kommunizieren. Im Ernstfall können Lehrer anhand der Türmarker präzise Informationen an die Polizei weitergeben, was es den Einsatzkräften ermöglicht, den richtigen Gebäudeteil schnell und effizient aufzusuchen.
Für die Einsatzkräfte ist das Farbleitsystem besonders hilfreich, da es ihnen eine klare Orientierung in einem möglicherweise unbekannten Schulgebäude bietet. Wenn sie beispielsweise die Meldung erhalten, dass sich der Täter im „roten Bereich“ aufhält, wissen sie sofort, in welchen Gebäudeteil sie sich begeben müssen. Das spart wertvolle Zeit und ermöglicht ein schnelleres Eingreifen.
Es kann im Ernstfall Leben retten.
Eltern sollten wissen, dass das Farbleitsystem dazu beiträgt, dass die Einsatzkräfte sich rasch orientieren und effizient handeln können. So wird sichergestellt, dass die Sicherheit der Schüler bestmöglich gewährleistet ist.
Insgesamt zeigt sich, dass das Farbleitsystem ein unverzichtbares Hilfsmittel ist, um in einer solch gefährlichen Situation schneller und sicherer reagieren zu können. Es ermöglicht eine klare Struktur und Orientierung für Schüler, Lehrer, Eltern und Einsatzkräfte und ist ein entscheidender Faktor, um in einem Amokfall Leben zu retten.