Hygienekonzepte in Corona-Zeiten an Schulen mit Hilfe des Farbleitsystems (FLS)

Das allgemeine Hygienekonzept zur Minimierung von Kontakten
Nach den Sommerferien haben die Schulen Hygiene- und Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die die Ansteckungsgefahr an Schulen so weit wie möglich eindämmen soll.
Dejan Pavlovic, der das Farbleitsystem vor ca. 11 Jahren mit dem Präventionsrat im Main-Taunus-Kreis entwickelt hat, und Jürgen Moog, als Leiter des Arbeitskreises Sicherheit an Schulen (AKSaS), haben die Albert-Einstein-Schule (AES) in Eschborn bei der Planung des Hygienekonzeptes zum Schulbeginn nach den Ferien unterstützt.
Da ein ehemaliger Schuldirektor mitteilte, dass die Albert-Einstein-Schule mit der Vorbereitung zur Schuleröffnung nach den Sommerferien sich bei den Hygienerichtlinien zur Eindämmung des Covid-19-Virus schwer tut. Keinerlei Hilfestellung seitens des Schulträger erhält, hat sich die AKSaS erkundigt, ob das Farbleitsystem (FLS) bei der Kontaktminimierung hilfreich sein kann.
Das Farbleitsystem ist flexibel und kann bei vielen Krisensituationen helfen.

Das Farbleitsystem im Einsatz
Das Farbleitsystem ermöglicht eine farbliche Einteilung der Gebäudekomplexe auf dem Schulgelände der Albert-Einstein-Schule. Durch die Wegemarkierungen wird eine einfache transparente Orientierung ermöglicht. Dies vereinfacht die Erschließung und den Einrichtungsverkehr der einzelnen Gebäudekomplexe kontaktminimierend zu erschließen. Zu dieser Schlussfolgerung kamen Dejan Pavlovic und Jürgen Moog bei einem gemeinsamen Gespräch.
Die aktuelle Leiterin der Albert-Einstein-Schule (AES) Frau Anke Horn wurde telefonisch kontaktiert und nachgefragt, ob es dort noch Gesprächsbedarf bezüglich der Schulöffnung nach den Sommerferien gibt. Frau Horn, auch Mitglied im AKSaS, bejate, dass eine Beratung vor Ort insbesondere bei der Wegeführung innerhalb des Gebäudes benötigt wird.
Ein gemeinsamer Termin wurde kurzfristig vereinbart, um die aktuelle Situation vor Ort zu besichtigen und Vorschläge anzubieten. Am 13.08.2020 fand in der Albert-Einstein-Schule zunächst eine kurze Besprechung über Zielsetzung und Möglichkeiten hinsichtlich der Nutzung der räumlichen Aufteilung der Schule und der Bewegungsabläufe statt. Es folgte eine Begehung der Schule, bei der konkrete Anregungen für die Wegeführung und Aufenthalte während des Schulbeginns und Pausen gegeben werden konnten.
Da die Schule wieder planmäßig am 17.08.2020 alle Schüler erwartet, war die provisorische Wegeführung an der Schule schon montiert worden. Eine Einbahnregelung war unser Vorschlag. Die aktuelle gegenläufige Wegeführung (Begegnungsgefahr), die geplant war, wurde nicht empfohlen und somit wieder abgebaut. Auch aus Brandschutzgründen war die vorherige Schullösung bedenklich, da gerade bei einem Brandfall, die Treppe mit den Hinternissen gefährlich für die Schüler wäre.

„Einbahnstraßen-Regelung“ ist die bessere Alternative.

Konzeption und Vorschläge
Entworfen wurden grafische Hinweisschilder, die Schüler und andere Besucher gleich verstehen würden. Mittels Aufklebefolien, an den Zugängen (Glastüren) und Bodenmarkierungen kann die Wegeführung einfach und günstig angezeigt werden. Leider wurde aus Kostengründen die Umsetzung in diesem Umfang vom Schulträger zunächst nicht bewilligt. Es sollte zu erst eine einfache Lösung mit laminierten DIN A4 Ausdrucken genutzt werden und diese an den jeweiligen Stellen montiert werden.

Die Albert-Einstein-Schule hatte in den verbliebenen drei Tagen bis zum Schulstart und über das Wochenende die Innenbereiche der Schulgebäude mit den besprochenen Vorschlägen umgesetzt. Das Einbahnstraßenprinzip mit den jeweiligen Markierungen wurde übernommen.

Natürlich muss man bedenken, daß dies keine langfristige Lösung ist. Die Elemente sind vorerst nur provisorisch montiert worden.

Die Hygienemaßnahmen werden weiter optimiert und wir versuchen das FLS mit einzubeziehen.
Die sechs 5. Klassen und sechs 6. Klassen, die in einem gemeinsamen Gebäude in verschiedenen Stockwerken untergebracht sind, können ebenfalls getrennt beschickt werden. Auf dem Pausenhof und dem angrenzenden Sportplatz wurden Aufstellflächen für die einzelnen Klassen definiert.
Die Albert-Einstein-Schule hat die vom Hessischen Kultusministerium geforderte Kohortenbildung (Gruppen in fester Zusammensetzung) sicher gestellt und somit die Infektionsmöglichkeiten minimiert. Bei einer möglichen Infektion muss demnach nicht die ganze Schule in Quarantäne.
Gerade das Farbleitsystem ermöglicht den Einsatzkräften von Feuerwehr und Polizei, aber auch (und das weitaus häufiger) den Rettungskräften eine schnelle Intervention.
Die auf dem FLS basierende Wegeführung sorgt für Klarheit, Transparenz und für Sicherheit – gerade angesichts der Gefahren durch das Corona-Virus. Es macht jedem Nutzer klar, dass hierdurch das Ziel der Kontaktminimierung erreicht wird. Natürlich hätten professionelle Boden- und Scheibenmarkierungen, die gut erkennbar sind und auch einer längeren Ausnahmephase standhalten, ein Optimum bedeutet.